Lebendiges Wildtier oder staubige Trophäe?
OceanCare setzt sich für ein Importverbot von Jagdtrophäen ein
Nun sind die Bewohner der Arche Noah im Visier. Selbst international geschützte Arten wie Eisbären, Löwen, Elefanten und Grosshaie werden auf Jagdsafaris jährlich zu Tausenden getötet. Auch Schweizerinnen und Schweizer reisen rund um den Globus und erlegen gefährdete Tiere, die sie als makabere Trophäen mit nach Hause bringen. OceanCare, die Stiftung für das Tier im Recht, Animal Trust und Pro Wildlife fordern von der Schweiz gemeinsam mit Nationalrätin Maya Graf den zeitgemässen Entscheid, die Ein- und Durchfuhr von Tiertrophäen hierzulande zu verbieten. Denn erst die Trophäe macht die Grosswildjagd attraktiv.
Gegenwärtig können Schweizerinnen und Schweizer nach der Jagdsafari problemlos mit erlegten Wildtieren in die Schweiz einreisen. Dies, auch wenn die Tiere international geschützt oder stark bedroht sind. Maya Graf hat eine Motion für ein Importverbot für Jagdtrophäen von der ehemaligen Nationalrätin Aline Trede übernommen. Der Vorstoss wird voraussichtlich in der Sommersession, die vom 30. Mai bis 17. Juni dauert, im Nationalrat behandelt.
Trophäenjagd ist kein Bagatellproblem
Die Trophäenjagd auf Wildtiere boomt weltweit. In Afrika werden jährlich über 100‘000 Wildtiere getötet, darunter international geschützte Arten wie Löwen, Elefanten, Nashörner und Leoparden. Auch der Eisbär ist im Visier der Jäger. Allein in Kanada werden 700 Tiere jährlich für den Handel mit Fellen, Krallen und Zähnen getötet. Nach der Klimaerwärmung stellt die Jagd die grösste Gefährdung für die Eisbären dar.
Dass auch in der Schweiz ein Interesse an Tiertrophäen besteht, zeigen die Zahlen des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES, das den internationalen Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten kontrolliert. Die CITES-Datenbank erfasst sämtliche Importe und Exporte von bedrohten Tierarten. Insgesamt werden in der Schweiz pro Jahr 50 bis 100 Trophäen von Arten eingeführt, die unter die CITES-Bestimmungen fallen. Diese Einfuhren sind legal, sofern sie die nötigen Bewilligungen erhalten und Kontrollen erfüllt haben, auch wenn sie aus Jagden stammen, die nicht schweizerischen Massstäben für Tierschutz und Ethik entsprechen.
Neben dem Artenschutzproblem – jedes Tier zählt für den Fortbestand einer Art – gehen mit der Trophäenjagd auch Tierquälerei, Korruption, Landenteignung, illegaler Handel und Schmuggel einher.
Weiterführende Links und Informationen
- Petition: www.oceancare.org/importverbot
Verwandte Artikel
U-Boat Worx enthüllt neues Tiefsee-U-Boot für Touristen
U-Boat Worx enthüllt neue private U-Boote, die speziell für Kreuzfahrtschiffe und den Tourismus entwickelt wurden, darunter das U-Boot mit der größten Tauchtiefe aller Zeiten.
Tauchen in der Karibik – die Traumziele Bonaire und Curaçao im Blick
Tauchen in der Karibik: Für viele Unterwassersportler ist das ein Traum. Tauchreiseanbieter Sub Aqua hat derzeit verstärkt Bonaire und Curaçao im Blick. Organisiert werden sowohl Aufenthalte in Appartements als auch Tauchsafaris.
Hai tötet Schiffbrüchigen
Ein venezolanischer Schiffbrüchiger ist am Wochenende vor Aruba von einem Hai getötet worden.
Keine Kommentare
Schreibe einen KommentarKommentar schreiben
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.