Uwe und Bärbel haben sich den Traum von der eigenen Tauchbasis erfüllt

Uwe und Bärbel haben sich den Traum von der eigenen Tauchbasis erfüllt

Uwe Kühne und seine Lebensgefährtin Bärbel Krauss sind von Deutschland nach Spanien ausgewandert. An der Costa Blanca betreiben sie die einzige deutschsprachige Tauchschule in der Stadt Dénia.

Uwe Kühne und seine Lebensgefährtin Bärbel Krauss haben sich einen Traum erfüllt: „Wir hatten schon immer den Wunsch, ins Ausland zu gehen.“ Vor 13 Jahren war es dann soweit, das Paar verließ seine Heimat Offenburg und zog vom Rhein ans Mittelmeer. Heute betreiben die beiden in der 40.000-Einwohner-Stadt Dénia die derzeit einzige deutschsprachige Tauchbasis dieser Region an der spanischen Costa Blanca. „Wir haben hier unsere neue Heimat gefunden“, sagt Uwe.

Und das kam so: Es war 1999, als Uwe Kühne mit ein paar Freunden zur „Interboot“ nach Friedrichshafen fuhr. Auf der Wassersportmesse am Bodensee sprach er mit Immobilienmaklern, die mit großen, bunten Fotos an ihren Ständen für den Hauskauf im Ausland warben. Sein Interesse war geweckt. Aber wirklich auswandern, das ist ein großer Schritt.

Kombination aus Bergen und Meer
Der Betriebswirt und seine Lebensgefährtin überlegten lange. Wohin wollten sie eigentlich? „Südeuropa, Italien, vielleicht Asien, diese Gegenden hatten wir ins Auge gefasst“, erinnert sich Uwe. Dann wurde es Spanien. Die Kombination aus Bergen und Meer hat den beiden Offenburgern gefallen. „Zu weit weg wollten wir auch nicht, allein schon wegen unserer Eltern. Wir wollten schnell bei ihnen sein, wenn mal etwas ist.“

So ist die Familie ein wichtiger Ankerpunkt in der Heimat geblieben. Für gemeinsame Geburtstagsfeiern oder Besuche bei Freunden reisen die Kühnes regelmäßig nach Baden-Württemberg.

Sprachkenntnisse sind ein Muss
Ansonsten haben sie in Spanien Fuß gefasst. „Von Jahr zu Jahr finden wir hier mehr Freunde“, sagt Uwe. Ein Muss war dafür das Erlernen der Sprache: „Man kann auch ohne gute Spanisch-Kenntnisse über die Runden kommen. Aber viele Türen bleiben Dir dann verschlossen.“ Daher haben sie fleißig gepaukt, erst im Gruppenunterricht, später in Einzelstunden für Fortgeschrittene. Die Beiden sind aktiv im Mountainbike-Club, sie stellen Unterwasser-Fotos im örtlichen Kulturhaus aus und widmen sich dem Tauchsport – der für sie schon lange mehr als nur ein Hobby ist.

 

Unscheinbarer Anblick: die Tauchschule Octopus in Dénia. (Foto: Tobias Appelt)

Unscheinbarer Anblick: die Tauchschule Octopus in Dénia. (Foto: Tobias Appelt)

Ihre Tauchschule am Fuße des Montgó-Massivs ist beliebt bei Touristen und Einheimischen. Besonders in der Hauptsaison, von April bis November, ist richtig viel los bei ihnen. Anfänger und Profis kommen bei der „Tauchschule Octopus“ auf ihre Kosten, sie schätzen die familiäre Atmosphäre. Viele Gäste werden zu Stammgästen. Werbung brauchen Uwe und Bärbel nicht: „Alles läuft über Mund-zu-Mund-Propaganda“.

Suche nach neuen Tauchplätzen
Uwe Kühne hat in seinem Logbuch bereits mehr als 7000 Tauchgänge eingetragen. Beinahe täglich fährt er mit seiner Partnerin Bärbel hinaus aufs Meer. Immer auf der Suche nach neuen Tauchplätzen. Sie kennen Wracks, Höhlen, Grotten und prächtig bewachsene Unterwasser-Felsen. Sie wissen, wo sich die kleinen Seepferdchen verstecken, wo sich die Mondfische aufhalten, und wo die Sardinen- und Barrakudaschwärme entlangziehen. „Klar, das Mittelmeer ist kein tropisches Meer“, sagt Uwe. „Es ist nicht so reich an Farben und Formen – aber es ist das Meer der kleinen Dinge, ein El-Dorado für Unterwasser-Fotografen.“

Daher ist Uwes Tauchschule auch eine Anlaufstelle für Fotografen geworden. Er selbst hat schon erfolgreich an vielen Fotowettbewerben teilgenommen. An seine Gäste gibt er bei speziellen Foto- und Videokursen sein Wissen weiter – für Anfänger hat er ebenso wertvolle Tipps parat wie für den Profi.. Und Taucher, die lieber vor als hinter der Kamera stehen, bilden Uwe und Bärbel zu Unterwasser-Models aus.

Nie wieder zurück
Die Familie ist glücklich in ihrer neuen Heimat Spanien. Und dass, obwohl Uwe nach seinem ersten Besuch auf der iberischen Halbinsel eigentlich nie mehr dorthin zurück wollte: Er hatte seine Tauchlehrerausbildung vor vielen Jahren in L’Estartit an der Costa Brava absolviert. „Das war eine Woche absoluter Dauerstress“, blickt er zurück. „Da hab ich gesagt, einmal und nie wieder.“

So können sich die Dinge ändern. Heute sagt Uwe nämlich: „Zurück? Das könnte ich nicht mehr.“ (Tobias Appelt)

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