by Redaktion | 28. März 2015 12:24
Fünf Jahre ist es her, dass Benjamin Bartoli (31) mit dem Apnoe-Tauchen angefangen hat. Tagsüber arbeitete er in einer Berliner Werbeagentur, abends ging er zum Training ins Schwimmbad. Dort lernte Benjamin das Apnoe-Ausnahmetalent Jonas Krahn kennen. Daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt. „Jonas ist ein sehr interessanter Mensch, der unglaubliches leisten kann“, sagt Bartoli. Damals wusste er noch nicht, dass sein neuer Freund eines Tages der Hauptdarsteller in einem Film wird, den er selbst produziert.
Die Trailer der „Blackwater-Doku“ verbreiteten sich in Windeseile im Netz. „Was sind das für Menschen, die 80 Meter tief in einem See tauchen?“ – diese Frage soll der Film beantworten. Und eigentlich sollte der Film auch schon fertig sein: Die ursprüngliche Planung sah vor, dass er im Frühjahr 2015 erstmals gezeigt wird. „Der Zeitplan ist etwas durcheinandergeraten“, sagt Bartoli. „Wir machen den Film ja neben unserer eigentlichen Arbeit. Und da hatten wir zuletzt unwahrscheinlich viel zu tun.“
Sehr viel Zeit, Geld und Herzblut
Ist das ein Problem? Nein. Hinter der „Blackwater-Doku“ steckt schließlich keine finanzstarke Produktionsfirma. Den Film wird es nur geben, weil ein paar Jungs sehr viel Zeit, Geld und Herzblut in etwas stecken, von dem sie nicht einmal wissen, ob es sich eines Tages für sie bezahlt macht. Jetzt hoffen sie auf Honorare von TV-Sendern, Merchandise- und DVD-Verkäufe.
Anfangs hatten Bartoli und seine Mitstreiter geplant, bei der Crowdfunding-Plattform Startnext Geld für die Produktion des Films einzuwerben. 3500 Euro, das hatten sie ausgerechnet, würden sie für Benzin, Unterkünfte und Essen brauchen, wenn sie den Film drehen wollen. 863 Euro kamen bei Startnext zusammen – aber Crowdfunding-Gelder werden nur ausgeschüttet, wenn die komplette Summe zusammenkommt. Also bekamen sie nichts. „Es ist schwierig, den Leuten das Thema ,Freitauchen’ zu vermitteln.“
Nicht einfach aufgeben
Gemacht haben sie den Film trotzdem. Und sie haben dafür eigene Ersparnisse in die Hand genommen. „Blackwater ist eine absolute Herzensangelegenheit“, sagt Bartoli. „Da konnten wir doch nicht einfach aufgeben.“
Der Film ist nach insgesamt mehr als 30 Drehtagen im Kasten. Derzeit sei das Team damit beschäftigt, das gesamte Material zu sichten und einen Schnittplan zu erstellen. „Wir müssen ja gucken, ob das, was wir uns vorher in der Theorie ausgedacht haben, in der Praxis auch funktioniert.“ Schließlich solle der Film später vor allem eines: die Leute für das Freitauchen begeistern. Geplant ist, dass die „Blackwater-Doku“ zwischen Juli und September fertig ist.
Zwei Versionen des Films
In der Mache sind zwei Versionen: eine 15- bis 25-Minuten-Kurzfassung, die bei Filmfestivals ins Rennen geschickt werden soll, und eine 45-60-Minuten-Dokumentarfassung, die Fernsehsendern angeboten wird. Der Zuschauer soll Jonas Krahn in seinem Alltag begleiten, ihm beim Training zusehen – und mit ihm in das tiefe, schwarze Wasser tauchen. (Tobias Appelt)
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