by Redaktion | 9. April 2015 23:14
Dass die australische Regierung in den vergangenen Jahren die Schutzzonen im Great Barrier Reef ausgeweitet hat, zeigt Wirkung. Wissenschaftler des Australischen Instituts für Meereswissenschaften und der James Cook Universität haben positive Effekte beobachtet, die sie jetzt im Fachjournal „Current Biology“ beschreiben. Die Forscher berichten unter anderem von einem erkennbar gestiegenem Fischbestand. Zudem habe sich das Riff in den Schutzzonen schneller von Schäden erholt, die von Zyklonen verursacht worden sind, als in Bereichen, die nicht unter verstärktem Schutz stehen.
Seit 2004 sind die sogenannten „No-Take Marine Reserves“, in denen weder das Fischen noch das Sammeln von Korallen oder Bohrungen erlaubt sind, auf mehr als ein Drittel der Gesamtfläche des größten Korallenriffs der Welt ausgeweitet worden. Zuvor waren lediglich fünf Prozent des Great Barrier Reefs als besonders strenge Schutzzonen ausgewiesen.
Zwei Langzeitstudien verglichen
Die Forscher haben Daten zweier Langzeitstudien miteinander verglichen, die von 1983 bis 2012 und von 2004 bis 2012 durchgeführt worden sind. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei dem Vorkommen von Zackenbarschen. Und es stellte sich heraus, dass in den Schutzzonen mehr und größere Zackenbarsche leben als in anderen Bereichen des Riffs.
Seit 1981 listet die Unesco das riesige Riff vor der Ostküste von Australien als Weltnaturerbe. Im vergangenen Jahr hatte es Irritationen und Proteste gegeben, weil der geplante Bau großer Häfen dem Riff hätte schaden können. Diese Pläne sind inzwischen vom Tisch. Australiens Umweltminister gab im März bekannt, dass die Baupläne per Verbot gestoppt werden.
Gefährdetes Paradies
Dennoch bleibt das Great Barrier Reef ein gefährdetes Paradies. Eine Studie aus dem Jahr 2012 kommt zu dem Schluss[1], dass in den vergangenen 30 Jahren mehr als die Hälfte der Korallen des Riffs verschwunden seien. Als Gründe nennen die Wissenschaftler Sturmschäden, Korallen fressende Seesterne („Dornenkronen“) und Korallenbleiche, die wegen steigender Wassertemperaturen auftritt. (tap)
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