SUAT – Abfalltaucher halten Ordnung in den Gewässern der Schweiz

by Redaktion | 17. März 2015 19:08

Die Schweizer Umwelt- und Abfalltaucher tauchen ab und räumen auf. Ihr Ziel ist es, Gewässer von Müll zu befreien, den andere achtlos hineingeworfen haben. Und sie haben ausgesprochen viel zu tun.

Nicht-Taucher staunen zuweilen, wenn man ihnen erzählt, was alles auf dem Grund von Flüssen und Seen zu finden ist: alte Fahrräder, kaputte Fernseher, rostige Cola-Dosen… . „Warum werfen Menschen das denn alles ins Wasser?“, fragen sie dann. Diese Frage nach dem „Warum“ können die Schweizer Umwelt- und Abfalltaucher (SUAT.ch) auch nicht beantworten. Aber sie wissen, wie man das Problem in den Griff bekommen kann: indem man selber anpackt und den Müll wegschafft. Regelmäßig steigen die SUAT-Mitglieder für Erkundigungstauchgänge in Seen und Flüsse. Werden sie fündig, folgt eine große „Clean-Up-Aktion“.

Erst Mitte März haben SUAT-Taucher bei einer Reinigungsaktion 387 Aludosen, 448 Bier- und Schnapsflaschen sowie circa 300 Plastikbecher aus dem Wasser gefischt. Eine gewaltige Ausbeute – und leider keine Ausnahme. „Allermeistens sind die Abfallfunde in den verschiedenen Seen so gross und umfangreich, dass sie kaum innert eines Tages auf- und weggeräumt werden können“, sagt Eva M. Cristen, die Vize-Vorsitzende der Abfalltaucher. Pro Aktion kommen im Schnitt 50 bis 500 Kilogramm Müll ans Tageslicht. Bei den „Clean-Up-Aktionen“ werden zuweilen bis zu fünf Tonnen Unrat aus dem Wasser geborgen. Interessierte Taucher, die sich aktiv bei SUAT einbringen wollen, werden daher ständig gesucht.

Ausbeute einer Reinigungsaktion[1]

Ausbeute einer Reinigungsaktion. (Foto: SUAT.CH)

Einsatz für saubere See- und Flussufer
Vor fünf Jahren, 2010, wurde SUAT in Alpnach gegründet. Die Mitglieder bezeichnen sich als „überzeugte Umwelt- und Naturschützer, Abfallsammler und passionierte Taucher“. Ihr Ziel ist es, das Umweltbewusstsein nachhaltig zu fördern und der Natur zuliebe zu verantwortungsbewusstem Handeln anzuregen. SUAT verweist darauf, dass in der Schweiz bereits 14 Fischarten regional ausgestorben sind – von den verbleibenden Arten gelten gerade einmal zwölf als nicht gefährdet. Daher sind die Mitglieder im Einsatz für saubere See- und Flussufer sowie den bestmöglichen Schutz für den sensiblen Lebensraum „Wasser“.

Die Abfalltaucher sind in verschiedenen Sektionen organisiert. Die „Sektion Innerschweiz“ kümmert sich um den Vierwaldstätter- und den Zugersee, die „Sektion BernPlus“ ist zuständig für Thuner-, Brienzer-, Neuenburger-, Bieler- und Murtensee, und die „Sektion ZürichPlus“ hat ein wachsames Auge auf Zürich- und Walensee.

Der Einsatz der SUAT-Ehrenamtlichen für die Seen und Flüsse der Schweiz ist auch bereits ausgezeichnet worden: 2012 hat SUAT den mit 40.000 Franken dotierten Umweltpreis der Albert-Koechlin-Stiftung erhalten. Die Stiftung wolle die Leistungen der Umweltschützer publik machen und hoffe auf viele Nachahmer, hieß es damals in der Begründung für die Preisvergabe. (tap)

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