Taucher finden vermutlich 99 Jahre altes U-Boot-Wrack vor Schweden
Taucher vom „Ocean X Team“ entdecken vor der Küste Schwedens das Wrack eines U-Boots. Das Rätsel scheint nun gelöst: Das Militär vermutet, dass es sich um das 1916 gesunkene russische U-Boot „Som“ handelt.
Mehrere Tage gab ein versunkenes U-Boot vor der schwedischen Küste Forschern Rätsel auf. Nun scheint dieses gelöst zu sein. Nach Medienberichten soll es sich bei dem Wrack um das russische U-Boot „Som“ handeln. Dieses war am 10. Mai 1916 nach einer Kollision mit dem schwedischen Dampfschiff Ångermanland gesunken. Um Gewissheit zu haben, will Russland nun Taucher zum Meeresgrund schicken.
Kyrillische Zeichen auf U-Boot-Wrack
„Wir wollen den schwedischen Kollegen einen gemeinsamen Tauchgang vorschlagen“, wird Verteidigungsminister Sergej Schoigu zitiert. Ein Team der Wracksucher-Organisation „Ocean X Team“ hatte das Wrack Mitte Juli vor der schwedischen Ostküste entdeckt. „Das U-Boot ist komplett intakt, hat keine sichtbaren Schäden am Schiffskörper und die Luken sind geschlossen“, erklärte der Taucher Stefan Hogeborn. Er und seine Kollegen entdeckten am U-Boot kyrillische Schriftzeichen und schlossen daraus, dass es russisch sei.
18 Mann ums Leben gekommen
„Schweden sollte die Fundstelle zum geschützten Gedenkort erklären, so ist es internationale Praxis“, sagte der Wissenschaftler Boris Smyslow der Nachrichtenagentur Tass. Bei der Kollision im Ersten Weltkrieg waren alle 18 Mann an Bord ums Leben gekommen. Erste Beobachtungen von Tauchern deuteten darauf hin, dass die Leichen der Besatzungsmitglieder seit nunmehr 99 Jahren im Wrack auf dem Meeresgrund liegen.
Erinnerung an U-Boot-Jagd vor Stockholm
Der Fund hatte in Schweden für Aufsehen gesorgt. Die Taucher nahmen zunächst an, das U-Boot sei neueren Baujahrs und die Besatzung könne noch an Bord sein. Der Fund weckte Erinnerungen an eine letztendlich vergebliche Jagd auf ein U-Boot in den Schären vor Stockholm im Oktober 2014. Damals suchte die schwedische Marine eine Woche lang erfolglos nach dem vermeintlichen Eindringling in eigene Hoheitsgewässer. Es gab den Verdacht, dass es sich um eine russische Provokation gehandelt hatte. Doch dieser konnte nie erhärtet werden. (red)
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