Malediven – Taucher protestieren für Freiheit von Ex-Präsident
Mohamed Nasheed, der erste demokratisch gewählte Präsident der Malediven, sitzt im Gefängnis. Seine Anhänger demonstrieren für seine Freilassung. Jetzt setzen sie ihre Proteste unter Wasser fort.
Mit einer Unterwasser-Protest-Aktion haben Taucher die Freilassung des früheren Malediven-Präsidents Mohamed Nasheed gefordert. Nasheed, der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes, war im vergangenen Monat zu einer 13-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, die Verhaftung eines mutmaßlich korrupten Richters veranlasst zu haben. Die Verhaftung des Richters sorgte damals für eine Meuterei der Polizei und für Proteste. Nasheed trat daraufhin von seinem Amt zurück, das er von 2008 bis 2012 innehatte.
An der Unterwasser-Protest-Aktion am vergangenen Wochenende haben laut Berichten von Medien aus der Region etwa 100 Taucher und Schnorchler teilgenommen. Bei ihrem gemeinsamen Tauchgang nahe der Hauptstadt Male trugen sie gelbe T-Shirts mit dem Aufdruck „Free Nasheed“ und schwenkten gelbe Fahnen. Der Protest wurde live ins Internet übertragen. Beim Kurznachrichtendienst Twitter wurde der Hashtag „FreeClimateHero“ im Tagesverlauf zum Trending Topic.
Weiterer Unterwasser-Protest angekündigt
Der Gruppen-Tauchgang war der bisherige Höhepunkt der – weitgehend friedlichen –Proteste, die mit dem Ende des Gerichtsverfahrens gegen Ex-Präsident Nasheed begonnen hatten. Ein weiterer Unterwasser-Protest ist für den 18. April auf der südlich der Hauptstadt gelegenen Insel Fuvahmulah angekündigt.
International wurde Nasheed während seiner Amtszeit besonders wegen seines Engagements als Klimakämpfer wahrgenommen. Er hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass das Inselparadies Malediven im Meer versinkt, wenn die globale Erwärmung nicht gestoppt wird. Bilder von einer Kabinettsitzung, die auf Wunsch des Präsidenten unter Wasser stattfand, gingen vor fünf Jahren um die Welt. (tap)
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