by Redaktion | 5. Februar 2017 15:48
Am Wochenende musste auf der Insel Sotra, westlich von Bergen, ein Wal getötet werden weil er immer wieder in Richtung Land schwann. Forscher der norwegischen Universität Bergen haben 30 Plastiktüten und jede Menge Mikroplastik im Magen des Wales gefunden.
Da ein Cuvier-Schnabelwal in nördlichen Gewässern eigentlich nicht vorkommt, sollte der über zwei Tonnen schwere Kadaver für das Naturhistorische Museum in Bergen aufbereitet werden. Bei der Obduktion in der marinebiologischen Station der Universität machten die Forscher aber eine gruselige Entdeckung: Im Magen des Wals befanden sich große Mengen Plastikmüll.
[1]„Der Magensack war voll mit Plastiktüten und Verpackungen mit dänischer und englischer Aufschrift“, sagte der Zoologe Terje Lislevand. Die Speckschicht des Wales sei sehr dünn und sein Darmsystem fast völlig leer gewesen. Das sei ein Zeichen dafür, dass der Meeressäuger abgemagert war. Das Plastik hatte vermutlich einen Pfropfen im Magen gebildet. Der Zoologe nimmt an, dass der Wal ziemlich gelitten hat und deshalb flache Gewässer aufsuchte.
Zu Jahresbeginn 2016 strandeten immer wieder Pottwale an der Nordseeküste. Insgesamt 30 verendeten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich. In den Mägen der Tiere fand sich jede Menge Plastikmüll. Experten gehen aber davon aus, dass viele Faktoren bei ihrem Tod eine Rolle spielten.
Jedes Jahr verschmutzen Millionen Tonnen Plastikmüll die Ozeane. Für Seevögel und Meeresbewohner, die den Müll fressen, ist das eine erhebliche Gefahr. Die Tierschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation schreibt, dass die giftigen Inhaltsstoffe im Plastik unter anderem Immunschwächen hervorrufen und die Fruchtbarkeit der Meeressäuger beeinträchtigen können.
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